Über Blogger, Twitter und Flappy Bird

Flappy Bird fliegt seit drei Tagen auf meinem Screen. Was ich gelernt habe:

Flappy Bird hat eine steile Lernkurve. Egal, wie lange man es spielt, man verbessert sich nur langsam. Mein persönlicher High Score liegt bei 53, trotzdem komme ich bei der Mehrheit meiner Spielversuche nicht über sieben oder zehn Punkte hinaus.

Flappy Bird verlangt viel Konzentration und Ruhe. Ich weiss, im Zusammenhang mit einem pixeligen Vogel, der einfältig über den Bildschirm zieht, mag das schwer nachvollziehbar klingen. Aber: Im Bus spielen ist schwierig. Und ich merke: Die besten Ergebnisse erziele ich jeweils in den ersten fünf Minuten. Anschliessend scheine ich nicht mehr in der Lage zu sein, die notwendige Aufmerksamkeit aufzubringen.

Ein Phänomen, über das ich nur spekulieren kann: Flappy Bird ist schwierig, man hat wenig Erfolgserlebnisse. Trotzdem mündet es in der Regel nicht in Frustration: Ich versuche es bereitwillig nochmals. Und nochmals. Immer wieder. Vermutlich deshalb bezeichnet Techcrunch-Redakteur Josh Constine das Spiel als «the dominatrix of mobile games».

Flappy Bird ist anti-social. Keine Mit- oder Gegenspieler, keine Vergleiche, keine Badges, keine Leaderboards, keine Chat-Funktion, keine Twitter-Freunde, die ich auch noch einladen kann. Man spielt Flappy Bird für sich. Alleine. Ich mag das.

Flappy Bird ist Punk, Programmierer Dong Nguyen nennt sich «indie game maker». Vor 12 Stunden hat er angekündigt, das Spiel aus den App Stores zu entfernen. «I just cannot keep this anymore» schreibt er. Neben Kaufangeboten und entsetztem Aufschrei gab es die Seligsprechung auf Twitter: «You’re the Kurt Cobain of our generation». Hoffen wir, dass es besser ausgeht.

PS: Die Headline dieses Artikels stammt aus dem Flappy Bird-Überschriften-Generator. Danke!


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