Schreibblockade durch häufiges Bloggen?

Vor kurzem hat mir @DianaRomanogli folgende Frage gestellt – die perfekte Gelegenheit, dem eher zähflüssigen Publikationsrhythmus auf diesem Blog hier wieder etwas auf die Sprünge zu helfen:

Zwei Fragen und eine Antwort: Es kommt darauf an.

Zuerst: Ein Blog ist ja nicht mehr als ein Stück Software, mit dessen Hilfe einfach im Web publiziert werden kann. Zu welchem Zweck, mit welcher Absicht liegt in der Hand des Publizierenden. Der ursprüngliche Verwendungszweck von Blogs lässt sich aus der Wikipedia-Definiton ablesen:

Das Blog [blɔg] (auch: der Blog) oder auch Web-Log [ˈwɛb.lɔg], engl. [ˈwɛblɒg], Wortkreuzung aus engl. World Wide Web und Log für Logbuch, ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Web-Logger, kurz Blogger, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt.

Verwendet man ein Blog als persönliches Tagebuch, entfällt die Frage nach der Inspiration weitgehend. Aufgeschrieben wird, was durch den Kopf geht – ein Instrument zur persönlichen Reflexion. Und damit eine Methode, die gerade bei Schreibblockaden häufig als probates Gegenmittel empfohlen wird: Ohne Druck und ohne explizites Ziel Gedanken niederschreiben.

Setzt man ein Blog als Instrument der Unternehmenskommunikation kann es natürlich anders aussehen. Ein Redaktionsplan will gefüllt sein und packende Stories gefunden werden. Allerdings geht es auch hier nur zum Teil um Inspiration. Ein Redaktions- oder Content-Konzept gibt die Themenbereiche und die Formate vor: Ratgeber-Artikel, Branchenanalysen, Produkteneuheiten, Unternehmensnews und so weiter. Darüber hinaus bietet die Welt um uns herum genügend Anregung – fleissig andere Blogs lesen, Twitter konsultieren oder ein Printmedium abonnieren.

Im Kern geht es bei gutem Content-Marketing immer um eines: Der Content muss informieren oder unterhalten, allenfalls auch beides gleichzeitig. Blogautoren sind Problemlöser, sie versorgen mit Wissen oder sorgen für Entertainment, und lösen damit das Problem der Unkenntnis oder schlicht der Langeweile. Gefragt ist also die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel: Was könnte meine Leserschaft interessieren, wo drückt sie der Schuh?

Ich würde einem Blogger (oder Content Produzenten) zwei Dinge in die Jobanforderungen schreiben: Ein waches Auge für die eigene Umwelt und die Fähigkeit, in die Schuhe des eigenen Lesers zu stehen. Diese zwei Skills verbunden mit Begeisterung oder ausgeprägtem Interesse für das Thema sorgen für genügend Ideennachschub. Auch wenn, und das soll hier nicht abgestritten werden, sich Bloggen trotzdem an und ab wie Arbeit anfühlen kann.


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