Facebook hat nicht WhatsApp gekauft. Sondern mein Smartphone.

Viele meinen ja, Facebook habe sich für 19 Milliarden US-Dollar eine SMS-App namens WhatsApp gekauft. Was aber nicht stimmt: Facebook hat sich mein Smartphone gekauft.

Für was benötige ich mein Smartphone? Im Grunde zwei Dinge: Ich konsumiere Inhalte und ich interagiere mit anderen Menschen. Wenige Unternehmen teilen sich diesen Kuchen (oder zumindest den grössten Teil davon): Google für den Teil mit den Inhalten, Facebook, Twitter und eben WhatsApp für die Interaktion. iPhone-Besitzer können noch Apple hinzufügen.

Es ist offensichtlich: Es tobt ein Kampf um mein Smartphone. Und Facebook hat mit der Übernahme die eigene Position deutlich verbessert. Es geht nicht um WhatsApp, es geht nicht um zukünftige Monetarisierungsmodelle – ich glaube nicht, dass Facebook einen detaillierten Masterplan hat, wie man mit WhatsApp-Erträgen die Investition amortisiert. Nein: Es geht schlicht um die Frage, wer auf meinem mobilen Kommunikationsgerät der Platzhirsch ist. Vielleicht sind für die weltweite Vorherrschaft auf den meisten Smartphones 19 Milliarden gar nicht soviel.

Google wird was machen müssen – bloss was? Eine Prognose kann ich anstellen, indem ich mein eigenes Nutzungsverhalten anschaue: Viel Zeit verbringe ich bei Twitter. Die haben sich allerdings durch den Börsengang vorläufig aus dem Rennen genommen. Dann bleibt Spotify – ich würde mal vermuten, dass der Musik-Streaming-Dienst ebenfalls ziemlich viel Aufmerksamkeit abkriegt. Also: Wer schlägt dort zu?

Übrigens: Das ist ja nicht Marks erster Versuch. Facebooks eigenes Smartphone ist gefloppt. Zuckerberg versucht es nun anders rum. It’s the app, stupid!


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