Bloggen ist ein Marathon, kein Sprint. Also muss man seine Kräfte einteilen. Einige Hinweise zu der Frage, wie viele Artikel auf einem Corporate Blog veröffentlicht werden sollen.
Caspar Lösche hat auf Twitter eine Frage aufgeworfen, die wir oft hören: Wie viele Artikel soll oder muss man auf einem Corporate Blog publizieren? Ich habe eine kurze und eine lange Antwort darauf. Die kurze: Für einen Corporate Blog würde ich mindestens einen Artikel pro Woche vorsehen. So macht der Blog immer einen aktuellen Eindruck.
Bloggen ist Ausdauersport
Die lange Antwort beginnt mit dem obligaten «Es kommt darauf an.». Für mich ist das oberste Ziel, den regelmässigen Betrieb sicherzustellen. Und ein Corporate Blog ist ein Marathon, keine 100 Meter-Strecke. Es braucht Zeit, um eine Leserschaft und damit Reichweite aufzubauen. Egal, welche Tricks und Tipps man anwendet: Es dauert. Man muss sich Vertrauen, Aufmerksamkeit und einen Ruf erarbeiten – eine Marke.
Wider die Blogleiche
Wer also zu schnell los rennt, läuft Gefahr nach kurzer Zeit aufgeben zu müssen. Das ist der typische Verlauf, den man oft sieht: Viel Enthusiasmus zu Beginn, alle finden es toll und unterstützen das Vorhaben. Nach zwei oder drei Monaten wird es zäh. Die Ideen sprudeln nicht mehr von selbst, Autoren und Autorinnen müssen motiviert werden – plötzlich fühlt es sich an wie Arbeit. Mein dringender Ratschlag: Lieber bei dem Minimum von einem Artikel pro Woche bleiben, dafür diese Menge konsequent produzieren. Wer nicht in der Lage ist , die Zeit für diesen einen Artikel aufzuwenden, sollte sich den Blogstart nochmals überlegen – ein halbtoter Blog ist eine schlechte Visitenkarte.
Den Kompetenzbeweis erbringen
Geht es beim Blog darum, die eigene Kompetenz zu zeigen, können zwei Artikel pro Woche sehr viel erreichen. Pro Jahr publiziert man so gegen 100 Ratgeberartikel, Analysen, Tipps und Tricks oder Meinungs-Beiträge. Stellt man sich das in Buchform vor, ergäbe das bereits einen beachtlichen Schmöker, gefüllt mit Fachwissen und Expertise. Auch Google und andere Suchmaschinen hat man so versorgt und in einem Jahr 100 zusätzliche URL zum Indexieren vorgelegt.
Der Blog als Traffic-Lieferant
Soll der Corporate Blog darüber hinaus zum Traffic auf der Website beitragen, lässt sich die Anzahl Artikel beliebig erhöhen. Viele Unternehmen wollen Besucher auf die Website bringen, um Leads zu generieren oder Produkte zu verkaufen. Für diesen Fall gilt: Jeder Artikel bringt zusätzliche Leser auf den Blog. Allerdings schlägt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens zu – allerdings erst in luftigen Sphären: Bei sehr grossen Blogs mit über 100 Artikeln pro Monat wird der Traffic-Zuwachs so ab Artikel Nummer 90 oder 95 immer kleiner.
Qualität, Qualität, Qualität
Und selbst bei 100 Artikeln pro Monat gilt die eiserne Regel: Qualität kommt zuerst. Es nützt nichts, Artikel ohne konkreten Nutzen oder Unterhaltungswert zu publizieren. Lieber doppelt soviel Arbeit in einen Blogposts stecken – er wird dafür mehr als doppelt so viele Besucher bringen. Und im besten Fall sorgt hohe Qualität für eine gute Leserbindung.
Lernen mit dem Analyse-Tool
Die Antwort auf die Frage «Wie viele Artikel soll ich publizieren» lässt sich also auch vom Ziel her beantworten: Wie viele Leser sollen auf die Website oder auf den Blog gelockt werden? Wie viele Artikel dafür benötigt werden, ist Erfahrungssache. Ein gutes Analysetool und ständige Optimierung des Inhalts sind deshalb unerlässlich.
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